Früh um 8 Uhr sonntag morgens, bei
strahlendem Sonnenschein, machten sich knapp 60 Sänger nebst Frauen,
also insgesamt fast 100 Personen, mit zwei Bussen auf den Weg ins
nördliche Bayern, um der "Tonblüte" Albstadt 1883 e.V zum
125jährigen Jubiläum zu gratulieren. Mit dieser etwas weiteren Fahrt
wollte man den feinen Waldseer Gesang mal über mehrere Landesgrenzen
hinweg transportieren und mit einem Ausflug kombinieren. Leider
wurde die magische Zahl von 60 Sängern, bei der Vereinsvize Stefan
Zickgraf 60 Liter Freibier in Aussicht gestellt hatte, nicht ganz
erreicht, aber trotzdem konnte ein stolzer Chor gestellt werden.
Nach knapp 90 Minuten Busfahrt und einer vorzüglichen Versorgung im
Bus durch einen Sänger nebst Frau kam man gut gesättigt in Alzenau-Albstadt
an. Dort herrschten sehr gute Bedingungen zum Singen, insbesondere
da man auch hier eine zweigeteilte Strategie gewählt hatte:
Gesungen wurde in einer kleineren Halle, und da war auch wirklich
absolute Ruhe und große Aufmerksamkeit, weil hier nur sehr
eingeschränkter Wirtschaftsbetrieb stattfand. Vor der Halle war ein
Festzelt und ein Bierausschank im Freien aufgebaut, dort gab es jede
Menge zu Essen und zu Trinken, bzw. Kaffee und Kuchen, und dort
konnte man auch nach Herzenslust erzählen und feiern, ohne die
Chordarbietungen zu stören. Es gab auch eine Tonübertragung von der
Halle ins Festzelt, aber da wäre wohl noch etwas
Verbesserungspotential gewesen ...
Für die Concordia waren zahlreiche Plätze in der Halle reserviert,
die man auch gut füllte, und der Rest blieb erst mal im angrenzenden
Festzelt. Bevor man selbst an der Reihe war, konnte man noch einigen
Männer-, Frauen- und auch gemischten Chören zuhören, und diese
konnten durchweg alle mit großer Qualität überzeugen, insbesondere
war auch ein "semiprofessioneller" Männerchor zugegen, der wohl
nicht nur die Concordiasänger in größeres Erstaunen versetzte. Hier
würde man sich ganz schön anstrengen müssen, um zu überzeugen, das
war klar. Dies gelang auch in vorzüglicher Manier, beim ersten
Auftritt wurden die "Pferde zu vieren traben", der "Kronenwirt" und
die Uraufführung von "Jerusalem" mit Manfred Knittel als Solist und
Christoph Claus am Klavier hervorragend dargeboten und mit großem
Applaus bedacht. Danach trollten sich die meisten Concordianer erst
mal ins Festzelt, denn es war kurz vor 12 und damit Zeit für's
Mittagessen.
Doch nicht nur die Concordianer wollten Mittag machen, mehr und mehr
leerte sich jetzt die Halle, so dass beim zweiten Auftritt der
Concordia (als Gast mit der weitesten Anreise durften wir 2x
auftreten) nur noch vereinzelte Zuhörer in der Halle waren. Trotzdem
zeigte man nochmals eine sehr gute Leistung mit "Hey, das ist Musik
für dich", einem glänzend aufgelegten "Hahn von Onkel Giacometo" und
dem "Kriminal Tango" mit passendem Schuss. Danach ging's runter von
der Bühne, man blieb noch ein Weilchen beim Bier zusammen, ehe es
zur nächsten Station, nach Seligenstadt ging.
Dieses malerische Städtchen mit schöner Altstadt und berühmter
Basilika kann man schön über die Mainfähre erreichen. Unser erster
Vorstand konnte beim Fährmann nicht nur einen guten Preis
aushandeln, sondern auch zwei(!) Ehrenrunden auf dem Main. So
torkelte man also zur anderen Mainseite, die Fähre drehte sich dabei
2x um die eigene Achse, und es ist leider nicht überliefert, was die
anderen "Fährmitreisenden" von dieser Aktion hielten.
Schließlich war man doch glücklich und etwas schwindelig auf der
anderen Mainseite angekommen, und dort wurde erst mal einem
verdienten Sänger mit Frau ein Ständchen dargebracht, die beiden
feierten nämlich am Tag ihren 45ten Hochzeitstag. In lockerer Form
gab man "Aus der Traube in die Tonne" sowie den "Jäger aus Kurpfalz"
zum Besten und konnte dabei auch etliche Touristen zum Stehenbleiben
und Zuhören überzeugen.
Jetzt ging es aber rein in die Altstadt und die Basilika von
Seligenstadt, ein Ort mit der vermutlich größten Eiscafédichte
Europas. Hier konnte man jetzt gemütlich den Nachmittag verbringen,
die vielen Sehenswürdigkeiten betrachten oder sich einfach in einem
der Cafés von den vorherigen Sangesstrapazen erholen. Gegen 17:30
ging's zurück zum Bus; man wollte ja pünktlich zum ersten EM Spiel
der deutschen Mannschaft wieder zu Hause sein. Auch das klappte
famos, und so fand der Tag seinen gebührenden Abschluss, mit einem
schönen Spiel der Nationalmannschaft und einem 2:0 Sieg über Polen.
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