Nach etlichen Open-Air-Events,
Halloween-Parties und einem Kirchenkonzert wollte mal wieder der
klassischen à capalla Chormusik eine Plattform bieten und in einem
Konzert mit Gesangssolisten kombinieren. Natürlich waren auch
zahlreiche Hits mit Klavierbegleitung und Neuheiten vertreten, so
dass garantiert für jeden der zahlreichen Zuhörer im Saal etwas
dabei sein würde. Diese hatten sich trotz schwüler Hitze zahlreich
eingefunden, und auch die 60 Sänger fühlten sich bereits zum
Konzertbeginn auf der gut ausgeleuchteten Bühne wie in einer Sauna.
Vorhang auf, und gleich ging's los mit der Concordia-Premiere eines
allseits bekannten Klassikers: "Sing mit mir" sollte von Anfang an
das Publikum mitreißen und den Funken überspringen lassen. So war
das wenigstens gedacht, doch Pianist Christoph Claus wurde noch im
Vorspiel von ein paar Jungsängern unterbrochen, die offenbar etwas
zu spät dran waren und durch den Saal noch auf die Bühne hetzten.
Naja, Chorleiter Stefan Spindler übte Nachsicht mit den Übeltätern
und ließ sie noch ihre Plätze einnehmen, bevor das Lied nach dieser
natürlich einstudierten humoristischen Einlage erneut gestartet
wurde.
Jetzt gab es aber kein Halten mehr, und mit großen Enthusiasmus und
Präzision wurde der erste Auftritt bewältigt, bestehend aus lauter
neuen Hits für das Publikum: Das bereits erwähnte "Sing mit mir",
der bekannte "Fliegermarsch" und ein Klassiker der Comedian
Harmonists: "Wochenend und Sonnenschein". Dazwischen ergriff
Vorsitzender Reinhard Spindler kurz das Wort um das Publikum und die
Ehrengäste zu begrüßen: Zahlreiche Vereinsvorsitzende sowie
Bürgermeister Otto Reiland, Pfarrer Thomas Buchert und
Kreisvorsitzender Erich Armbrüster hatten den Weg in die Kulturhalle
gefunden.
Nach diesem glanzvollen Auftakt waren erst mal die Solisten an der
Reihe, das Ehepaar Harald (Bariton) und Ekatarina Kronibus (Sopran),
die sich geschickterweise gegenseitig am Klavier unterstützen. Auch
sie hatten durchweg sehr kurzweilige und auch humoristische Stücke
dabei und starteten mit 3 Klassikern aus Oper und Operette. Der Chor
übernahm jetzt wieder mit älteren Chorklassikern aus dem
à-capella-Repertoire, die sehr gut umgesetzt wurden und dem Publikum
gefielen. Es folgten wieder die Solisten mit Liedern zu typischen
Wiener Geschichten, vorgetragen im entsprechenden Dialekt.
Zu Füßen der Sänger bildeten sich mittlerweile kleinere
Schweißpfützen, aber es waren jetzt ja nur noch wenige Minuten bis
zur verdienten Pause: Die "Diplomatenjagd" wurde präzise wie nie
vorgetragen, und auch dem "Kriminaltango" konnte man neben dem schon
üblichen Schuss aus Bennos Großkaliber eine weitere humorvolle
Facette hinzufügen: Die allermeisten Sänger hatten nämlich an eine
Sonnenbrille gedacht, die sie jetzt in guter Mafiosomanier aufzogen
und somit auch optisch den Gedanken des Lieds unterstrichen. Die
Brillenauswahl sprach außerdem für sich, bei manchen Sängern waren
die Gläser größer als das ganze Gesicht ...
Jetzt aber raus aus der Halle und rein in die wohlverdiente Pause,
entweder im Schulhof oder vor der Kulturhalle, um sich etwas
abzukühlen und auch Luft und Flüssigkeit zu tanken. Bereits in
dieser Pause konnte man nur begeisterte Stimmen zum Konzert hören.
Doch schon nach 25 Minuten hieß es wieder: Rein in den Brutkasten
zum zweiten Teil der Aufführung. Der Chor startete mit dem
Themenblock "Frauenzimmern" und sang dabei von der "Julia", die
einen Heiratsanwärter verschmäht, der Plaudertasche "Ilsebill" und
nach vielen Jahren mal wieder von der feurigen "Marina".
Insbesondere die Ilsebill wurde selten zuvor so schnell und trotzdem
exakt gesungen. Die Solisten schlossen sich an mit 3 Liedern über
die Liebe ehe der Chor jetzt wieder einen reinen a-cápella-Block mit
durchweg humorvollen Liedern und Neuheiten folgen ließ: "Bei Nacht",
"Der Teufel schreibt die Sünden auf" und das Lied von "Papagei, der
keine harten Eier frisst" fanden großen Anklang beim mittlerweile
Luft- fächelnden Publikum.
Ein letztes Mal waren jetzt wieder die Solisten an der Reihe,
passend zum vorigen Chorauftritt auch mit lustigen Liedvorträgen.
Insbesondere für die Interpretation der "Telefonbuchpolka" erhielt
Harald Kronibus lang anhaltenden Applaus vom Publikum,
wahrscheinlich als Anerkennung, dass er sich trotz zahlreicher
vorkommenden, typisch russischer und ungarischer Namen nicht die
Zunge verknotet hatte.
Bevor jetzt der Chor das Finale einläutete, kam Vorsitzender
Reinhard Spindler nochmals zum Zug und lüftete noch ein kleines
Geheimnis: Die Eintrittskarte sprach nämlich etwas rätselhaft auch
von einem "musikalischen Blumenstrauß zum 35 jährigen ...", ohne
jedoch genauer auf den Anlass einzugehen. Hierbei drehte es sich um
das Chorleiterjubiläum von Stefan Spindler, und Reinhard kam auch
nicht mit leeren Händen. Nach einer lobenden Laudatio überreichte er
im Namen des Vereins dem musikalischen Manager des Chors
Eintrittskarten zum Musical "We will rock you" in Stuttgart. Stefan
Spindler bedankte sich darauf hin beim Chor und auch beim
Hauspianisten Christoph Claus, der stets zur Unterstützung
bereitsteht.
Die "Melodien zum Verlieben", ein Potpourri aus alten Schlagern
bildete jetzt den glanzvollen Abschluss dieses rundum gelungenen
Konzertabends und wurde mit viel Applaus und lauten Zugaberufen
bedacht. Nach diesem überaus erfolgreichen Schluss dankte der erste
Vorsitzenden jetzt allen Helfern vor und hinter der Bühne und beim
Auf- und Abbau und hatte Blumen für die Chorleitergattin Christine
und die Solistin Ekatarina Kronibus sowie flüssige Präsente für
Harald Kronibus, Stefan Spindler und Christoph Claus dabei. Zur
Freude aller hatten die Solisten noch zwei kleine Zugaben aus "My
fair Lady" dabei, und selbstverständlich kam auch der Männerchor dem
Wunsch nach einer Zugabe nach und präsentierte mit Manfred Knittel
als Solist noch das "Jerusalem", mit dem der Konzertabend dann gegen
22:30 sein Ende nahm.
Die Nacht zum Feiern hingegen war noch lange nicht zu Ende, noch
viele Stunden stand man an Stehtischen zusammen und ließ das tolle
Konzert Revue passieren. Die vielen Glückwünsche und bewundernden
Worte, vor allem zu der Anzahl junger Sänger, zeigten wieder, dass
die Concordia auf dem richtigen Weg ist.
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